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Staupe

Vor Einführung der Impfung war die Staupe die verlustreichste Virusinfektion beim Hund. Auch heute kann es bei ungenügendem Impfschutz oder mangelhaftem Immunisierungsgrad zu Seuchenausbrüchen in der Hundepopulation mit zahlreichen Todesfällen kommen. Durch zunehmenden Import von Hunden aus gefährdeten Gebieten und der steigenden Impfmüdigkeit der Besitzer sind auch in Deutschland in den letzten Jahren wieder vermehrt Staupefälle aufgetreten.

Die Infektion erfolg über Sekrete und Exkrete infizierter Hunde (Tröpfcheninfektion) oder Muttertier noch während der Trächtigkeit auf den Welpen. Eine indirekte Übertragung durch Hände, Kleidung, Schuhe, Futternäpfe usw. ist bei der Staupe von untergeordneter Bedeutung.

Der Verlauf der Erkrankung kann akut, subakut oder chronisch sein. Anfänglich kommt es durch eine Virusvermehrung zu Fieber (über 40 °C) mit den unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und Nasen-/Augenausfluss. Durch eine spezifische Organbesiedlung, die abhängig vom Immunstatus des Tieres und der sekundären bakteriellen Besiedlung ist, kommen die unterschiedlichen Formen der Staupe zustande.

Schleimhautform

Nasen-/Augen­ausfluss, Husten, Niesen, Bronchitis, Lungen­entzündung

Hautform

Bläschen, Pusteln, Haut­rötungen an den Innen­schenkeln, an der Innen­seite der Ohren; durch Schmelz­defekte an den Zähnen von jungen Hunden entsteht ein typisches Staupe­gebiss

Magen-Darmform

starke Durchfälle und Erbrechen bedingen Austrocknung der Tiere

ZNS-Form (nervöse Form)

Bewusstseinsstörungen, gesteigerte Aggessivität, rhythmische Muskelkrämpfe, motorische/sensible Ausfallerscheinungen mit Lähmungen

Hartballenform (hard pad disease)

übermäßige Verhornung des Nasenspiegels und der Zehenballen; brüchige Hornhaut mit tiefen Furchen und Rissen