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Kreuzbandriss

Als Kreuzbandriss bezeichnet man im Allgemeinen den teilweisen oder auch kompletten Riss des vorderen der beiden gekreuzten Bänder des Kniegelenkes. Diese Bandstrukturen verbinden den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und bewirken zusammen mit den Menisken, dass das Knie zu einer stabilen Funktionseinheit mit Beuge- und Streckfunktion wird.

Anders als beim Menschen, bei dem die klassische Sportverletzung – z. B. Skiunfall – zum Zerreißen des Kreuzbandes führt, handelt es sich beim Hund (und auch bei der Katze) meist um eine chronische, degenerative Veränderung der Gelenkstrukturen. Aus diesem Grund sind die häufigsten Patienten eher älter und schwergewichtig, möglicherweise auch mit einer gewissen genetischen Disposition.

In der Regel zeigt der Patient an der erkrankten Glied­maße eine entspre­chende Lahmheit, die je nach Verlauf schlei­chend bis akut auftreten kann.

Die Diagnose Kreuzbandriss kann von einer/einem versierten/m Tierarzt häufig bereits nach Erhebung des Vorberichtes, der Palpation (Betastung) des Knies und bestimmten Bewegungsmustern erstellt werden.

Nur in wenigen unklaren Fällen müssen weitere bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder Arthroskopie zur Diagnosesicherung hinzugezogen werden.

Der Kreuz­band­riss muss in der Regel operiert werden. Hierzu gibt es eine Vielzahl an OP-Methoden. In unserer Praxis kommen zwei unter­schied­liche Techniken zur Anwendung.

Bei leichten, kleinen und weniger sportlichen Hunden kann die Kniegelenkkapselraffung vorgenommen werden. Hierbei wird das Gelenk eröffnet, Gewebetrümmer werden entfernt und die Gelenkkapsel wird mit einer besonderen Nahttechnik anschließend gerafft, sodass es zu einer Stabilisierung des Gelenkes kommt. Vorteile dieser Technik sind die kurze OP-Dauer und ein mäßiger Kostenaufwand. Nachteil ist eine u. U. monatelange Rekonvaleszenz und begrenzte Einsatzfähigkeit bei kleinen Hunden und Katzen.

Die in unserer Praxis favori­sierte OP-Technik ist die der TTA rapid. Diese Methode führt zu einer positiven Veränderung der Biomechanik des erkrankten Gelenkes. Hier wird durch die Teilosteotomie (Teilabtrennung) eines Knochenvorsprungs des Schienbeins (der Crista Tibiae mit der Tuberositas Tibiae) und die anschließende Vorlagerung mittels eines Titanimplantates Zug auf das gerade Kniescheibenband bewirkt, sodass das Knie bereits relativ kurze Zeit nach der Operation wieder belastet werden kann.

Diese Technik eignet sich v. a. für mittelgroße bis größere und/oder sportliche Hunde. Der Vorteil ist eine kürzere und weniger invasive OP im Vergleich zu ähnlichen Techniken wie der TPLO oder TTA standard sowie eine kurze Rekonvaleszenz. Nachteil ist der deutlich höhere Kostenaufwand im Vergleich zu der Kapselraffung

Unter https://www.youtube.com/watch?v=psWV53vFnoQ finden Sie ein Video einer TTA rapid-OP.